Jason Steel: Das Porno-Business ist und bleibt kein Ponyhof

Vor zehn Jahren haben wir in unserer Erstausgabe mit Jason Steel über das Pornogeschäft gesprochen. Er ist immer noch erfolgreich, inzwischen auch international. Anlässlich unseres Jubiläums haben wir ihn erneut getroffen.

Interview: Cäcilia Fischer / Foto: privat

Jason Steel im Interview

Séparée: Jason, wie gut kannst du dich an den Jason von damals erinnern?

Sehr gut! Die freundliche Schenkelbürste hatte ich damals eher selten im Gesicht. Dafür gehört sie heute zu meinem ständigen Erscheinungsbild. Und ich habe mir 2021 mein erstes Tattoo stechen lassen. Schnell folgten weitere wie mein Lieblingstattoo mit der Kinky Nonne und dem schönen Satz „Every woman is the mystery to be solved“.

Wie steht es heute um deine Karriere im Vergleich zu damals?

2014 begannen auch internationale Produktionen nach mir zu fragen. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits 14 Jahre im Geschäft und hatte den gesamten deutschen Markt kennengelernt. Ich war froh über die neuen Möglichkeiten, an größeren Filmprojekten mitzuwirken wie bei der Produktionsfirma „Private“ in Barcelona. Ich hatte zwar gerade einen Bachelor in Wirtschaft gemacht und hätte durchaus einen anderen beruflichen Weg wählen können, habe mich aber bewusst für meine große Leidenschaft, die Pornografie, entschieden. Ich hatte Spaß und wurde dafür bezahlt, ohne mich dafür selbst bei meinen Fans oder so vermarkten zu müssen. Der Druck war damals nicht so groß wie heute. Der Wettbewerb ist jetzt enorm! Du solltest auf Zack sein und dir wirklich den Hintern aufreißen, um online Taler verdienen zu können.

Wie stehen die Männer heute in der Branche da?

Es gibt wenig männliche Darsteller, da es nicht so viele Einnahmemöglichkeiten gibt wie bei den Damen. Für Männer ist es eher nur noch ein Hobby und Experience. Meistens unterstützen sie ihre Frauen im Homeoffice und bei der Vermarktung des Contents. Das Amateurgeschäft hat alles überrollt und es gibt in diesem Business viele Fallstellen: Content von dir wird ungefragt auf kostenlosen Internetseiten hochgeladen, Absprachen nicht eingehalten und manchmal Dokumente spät bis gar nicht übersendet.

Jan Ehret ist der Künstlername des 42-jährigen Ostberliners. Bereits seit 24 Jahren ist er aktiv im Pornogeschäft tätig. 2016/17 erhielt er den Venus Award als bester Darsteller. Von 2017 bis 2021 war er Produzent bei „German Scout“. 2022 spielte er u.a. in Erika Lusts Langspielfilm „The Wedding“ mit.

Das vollständige Interview mit ihm lesen Sie in Séparée No.40.

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