Interview: Cäcilia Fischer / Foto: ERIKA LUST
Erika, wie haben Sie die Pornobranche empfunden, als Sie 2004 mit der Produktion Ihrer Filme anfingen?
Um ehrlich zu sein wusste ich anfangs nicht viel über sie. Ich habe Pornos konsumiert, aber sie waren alle nicht zufriedenstellend. Sie waren von Männern für Männer gemacht, Frauen wurden reduziert auf schöne, sexuelle Objekte zur Befriedigung der Männerfantasien. Nur selten wurden realistische Szenen gezeigt, die man vielleicht selber kennt. Ich muss dazu sagen: Ich bin in Schweden geboren und bevor ich mich dazu entschied, mich auf Erotikfilme zu spezialisieren, habe ich Politik, Feminismus und Sexualwissenschaften an der Universität von Lund studiert. Das mag wie ein Gegensatz zum Pornogeschäft klingen, aber dort bin ich auf das 1989 erschienene Buch „Hard Core: Power, Pleasure, and the Frenzy of the Visible“ von der Filmprofessorin Linda Williams gestoßen. Es hatte einen großen Einfluss auf den modernen Diskurs um Pornografie sowie auf meine persönliche Einstellung zu diesem Genre.
Inwieweit?
Williams inspirierte mich, nach Filmen zu schauen, die von Frauen gemacht wurden, die einen feministischen Blick auf die jeweiligen Storys warfen. Als ich sie sah, wusste ich, was für mich gute Pornos sind, und wollte meinen Beitrag dazu leisten, sie für Frauen zugänglicher zu machen. So entstand die Idee, selbst Filme zu drehen. Ich konnte da schon keine Pornos mehr schauen, ohne zu überlegen, was mir gefiel oder eben nicht. (lacht) Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob es nicht auch anders geht als die gezeigten Stereotype.
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