Text: Jenny Aurelia Laclaire / Foto: Volodymyr/stock.adobde.com
Kopfkino zum Anfassen
Wenn man in einer platonischen Beziehung beiderseits über den Bildern der geliebten Person masturbiert, kann man dann diese Beziehung noch als platonisch beschreiben? Diese Frage stelle ich mir seit einiger Zeit und habe es selbst ausprobiert, zumal ich wegen Small-Fiber-Neuropathie keinen „direkten Sex“ mit einem Partner oder einer Partnerin haben kann, aber ich es mit mir allein auf Dauer als zu einseitig empfinde.
Das Ganze ist etwas, dass auf einer individuellen geistigen und emotionalen Ebene zu verorten ist, die zunächst nicht direkt etwas mit dem Anderen als Person zu tun hat, denn man muss nicht unbedingt in dieser Hinsicht voneinander wissen. Der Andere wird auf diese Art zum reinen Objekt: Man nimmt ihn als Vorlage, weil man dessen Persönlichkeit, Körper und Geist anregend findet. Man unterwirft ihn oder sie der eigenen Phantasie. Die Phantasie gehört im ersten Schritt nur mir allein, ich muss sie mit niemandem teilen und die betreffende Person tut darin absolut alles, was ich will. Ich erschaffe mir auf der Grundlage eines oder mehrerer in meinem Leben real existierenden Menschen einen geistigen Avatar, der mich vollkommen so befriedigt, wie ich es will, dabei jedoch eventuell nur in Teilen der bzw. den realen Personen entspricht. Kurz: In meinem Kopfkino habe ich richtig geilen Sex.
Daraus ergibt sich eine neue Frage: Wieviel Philosophie, Intellekt und Erkenntniswille stecken in gutem Sex?
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Den vollständigen Text, der unter anderem eine Antwort auf diese Frage gibt, lesen Sie in Séparée No.38
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