Interview: Cäcilia Fischer / Foto: @ropemarc
Financial Domination – Was ist das?
Diese spezielle Art von BDSM-Beziehungen steht für Machtspiele mit Geld, die zwischen einer oder einem Findom bzw. Moneydom und einem oder einer Finsub stattfinden. Es gibt dabei unendlich viele Spielarten. Eine bedeutet zum Beispiel, dass ein bzw. eine Finsub alle finanziellen Einnahmen angeben, ausgeben oder um Geld betteln muss. Damit befriedigt er bzw. sie seine subversive Neigung. Findoms genießen es im Gegenzug, mit dem Geld anderer Personen zu spielen, Ein- bzw. Ausgaben zu kontrollieren oder beim sogenannten „Cash and Go“-Treffen Geld übergeben zu bekommen. Sexuelle Handlungen müssen nicht stattfinden. Wenn in Deutschland jemand bewusst die Neigungen anderer Menschen bedient und dafür Geld bekommt, dann gilt das jedoch als steuerpflichtige Dienstleistung – und Findoms als Sex Worker*innen.
Séparée: Was genau tut man denn als Findom?
Kat Kristall: Ein oder eine Findom erhält erhält zwar Geld, aber nicht zwingend für eine Leistung. Ich habe vor allem vor der Cam gesessen, gegen Bezahlung meine Kunden beleidigt, teils bewusst ignoriert, mit ihnen Mario Kart gespielt oder Eis gegessen. Die Wünsche der Subs sind vielfältig, von witzig bis absurd ist alles dabei. Das geht von Wattebäuschen herumtreten bis hin zur Dämonenbeschwörung. Manche Kunden mochten es, mir einfach so ihr Geld zu geben. Zum Beispiel bei einem „Cash and Go“, einem kurzen Treffen, bei dem schlicht Bargeld übergeben wird.
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