Haus am See

Romantischer Spätsommer im Landhaus.

Bild: Ella Fritz

Ella Fritz hat sich auf Aktaufnahmen – wie in der vorliegenden Ausgabe – und insbesondere PornArt spezialisiert. In Séparée No.21 haben wir bereits einige ihrer Fotos aus diesem Genre gezeigt.

Séparée: Was bedeutet PornArt für dich?

Ella Fritz: Es geht ja darum, die intimen, geheimen oder ausgefallenen sexuellen Vorlieben der Akteure zu zeigen. Die Kunst dabei liegt darin, die aufgeladene Stimmung und das erotische Knistern mit meiner Kamera einzufangen. Die Bilder sollen ästhetisch, sinnlich und natürlich auch voyeuristisch sein. Oft zeigen meine Bilder nicht die gesamte Szene, sondern Details, die den Betrachter innehalten lassen, bis sich ihnen erschließt, was sie sehen. Es sind eben diese verspielten Details eines sexuellen Aktes, die das Thema PornArt von normaler Pornografie abheben.

Wie kamst du zu diesem Genre?

Eigentlich war es Zufall. Ein befreundeter Fotograf bat mich, ein PornArt Shooting mit einem Pärchen für ihn zu übernehmen, weil er nicht konnte. Da ich dem Thema Sexualität seit jeher offen und aufgeschlossen begegne, war ich sehr neugierig auf diese Art der Fotografie, sodass dies tatsächlich eine glückliche Fügung für mich war.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch ein Fotografenprofil auf einer Plattform, wo ich Bilder aus diesem Shooting veröffentlichte. Natürlich nach Absprache mit dem Paar. Danach bekam ich sofort eine Anfrage nach der nächsten. Ich war zunächst überrascht, dass so viele Menschen daran interessiert sind, ihre sexuellen Spielarten in einem Bild festzuhalten. Andererseits hatte ich bereits bei meinem ersten Shooting meine Passion für diese Art der Fotografie erkannt und es war selbstverständlich für mich, in dieses Genre weiter eintauchen zu wollen.

Von wem kommen denn die Anfragen?

Zu 70 Prozent von einzelnen Herren. Einige haben geheime Vorlieben und wollen ihre wahren Neigungen einmal sichtbar machen. Andere lassen ihrer Lust auch im echten Leben freien Lauf und wollen das zeigen. Manche stehen auf BDSM Sessions, Lack und Leder oder Frauenunterwäsche. Es sind devote und dominante Männer, junge und alte. Da ist wirklich alles dabei. Die anderen 30 Prozent sind Paare, aber auch da ist die Bandbreite riesig, von Vanillasex über Natursektspiele bis hin zu härteren Gangarten.

Das einzige was ich in meinen Shootings ablehne, sind Blut und Fäkalien. Alles andere, was vor meiner Kamera passiert, solange es meinen Kunden Spaß bereitet, keiner zu Schaden kommt oder etwas Illegales stattfindet, halte ich fest. Sobald die Aktion eine Eigendynamik annimmt, bin ich ganz still und es ist von mir nur noch das Klicken der Kamera zu hören. Ich habe großen Respekt vor dem Mut meiner Kunden, sich so intim vor einer fremden Person zu offenbaren.

Was ist mit einzelnen Frauen? Gerade Frauen lassen sich doch gern reizvoll fotografieren.

Frauen sind da leider schwierig. Ich würde mich freuen, mehr Frauen in ihrer Lust ablichten zu können. Aber wenn Frauen ein Shooting wollen, möchten sie sich in perfekter Pose und so vorteilhaft wie möglich ablichten lassen. Das ist dann eher einfache Aktfotografie, so wie hier in der Ausgabe. Das ist auch schön, aber anders. Bei PornArt geht es nicht um gestellte Bilder, sondern um echte Lust und authentische Sexualität, allein oder miteinander, und darum, sich fallen zu lassen und seine animalische Seite zu zeigen. Dazu gehört dann auch, dass die Frisur durcheinanderwirbelt, der Lippenstift verschmiert und Frau eben auch mal Gesichtsentgleisungen hat. Frauen sind da viel zu selbstkritisch, ob sie jetzt ein Paar Kilos zu viel oder Schwangerschaftsstreifen haben oder komisch gucken. Dabei ist das völlig egal. Männer nehmen sowas gar nicht wahr.

Da wir von Authentizität sprechen. Du selbst benutzt ein Pseudonym für deine Fotografie. Hast du nebenher noch einen „bürgerlichen“ Beruf und fürchtest gesellschaftliches Stigma?

Nein. Es ist auch weniger ein Pseudonym als ein Künstlername. Als Hochzeitsfotografin habe ich es mit meinem normalen Namen versucht und auch die damalige Homepage danach benannt. Das Problem war, es konnte sich einfach keiner meinen Namen merken. Auch am Telefon wurde er immer falsch verstanden. Also habe ich mir einen ganz einfachen Namen ausgedacht. Ella war der Name meiner Uroma und Fritz der meines Uropas.

https://www.ellafritz.de/

Die vollständige Fotostrecke finden Sie in Séparée No.26.
 

Aktuelle Ausgabe

Newsletter



Unsere Auswahl

weitere

Beiträge

Noch mehr Lustvolles und Wissenswertes

Schaukeln zum Gipfel

Woran liegt es wirklich, dass Frau beim penetrativen Sex mit einem Mann so häufig nicht kommt? Nach einem Streifzug durch die Anatomie und Erkenntnisse zahlreicher Sexualwissenschaftler wird klar, männliche und weibliche Genitalien passen doch sehr gut zusammen. Der Knackpunkt für das Problem liegt ganz woanders.

Mehr lesen