Der alte Hase im Pornogeschäft

Jason Steel, seit 13 Jahren Pornodarsteller, über Analsex, selbstbewusste Frauen und Unterschiede zwischen Porno- und Finanzbranche.

Séparée traf Jason Steel ganz ungezwungen bei Tee und Keksen in der Küche.

 

Interview: Mia Schwinge und Ute Gliwa
Foto: Erika Lust

Wenn Sie wissen möchten, was Jason Steel, seit 13 Jahren Pornodarsteller, über Analsex, selbstbewusste Frauen und Unterschiede zwischen Porno- und Finanzbranche zu berichten weiß, lesen Sie das Interview mit ihm in der Erstausgabe von Séparée. Hier ein kleiner Vorgeschmack.

Erzähl doch mal, wie geht so ein Pornodreh vor sich? Wie bereitet man sich vor?

Ah, die klassische Frage. Du musst erstmal festhalten, ob du dafür geschaffen bist oder nicht. Wenn du dafür geschaffen bist, geht’s auch ohne Vorbereitungsphase (lacht). Als Profi oder als jemand, der es immer schafft vor der Kamera, bereitet man sich insofern vor, als das man enthaltsam lebt. Ein bis zwei Tage vor dem Dreh versucht man, sich,sexuell zu enthalten, was schwierig ist, wenn man eine Partnerin hat. Dann hat man trotzdem Sex und bereut es dann manchmal etwas (lacht). Es geht ja nicht darum, dass ich Spaß habe – obwohl das später auch zu sehen sein muss, ich mach ja einen Job für die Kamera, also muss ich mich auch körperlich darauf vorbereiten. Ansonsten natürlich rasieren an allen Stellen, je nachdem wie es gewünscht ist, man pflegt sich, geht ins Solarium, versucht sich hübsch zu halten, es soll ja auch ein gutes Gefühl für die gegenüberliegende Darstellerin sein. Man kennt sich nicht, da treffen fremde Personen aufeinander.

Gibt es ein Skript?

Unterschiedlich. Es gibt „Skripts“, die werden dir mündlich mitgeteilt, per Telefon, das sind die Low Budget Geschichten, einfache Geschichte, Handwerker kommt ein Rohr verlegen, der Klassiker, vielleicht ein paar Extras, mit Geldscheinen wackeln… Dann gibt es so ’ne Art „Semi-Skript“, Drehpläne mit Info über Drehort und Zeitplan. Diese einfachen Skripts beinhalten dann auch deine Kostüme und ob du dein eigenes Make-up machst oder eine Make-up Artistin vor Ort ist. Das sind die häufigeren Skripts. Und dann gibt’s die selteneren Skripts, die aber viel mehr Spaß machen, das sind dann die aufwändigeren Sachen, für Orion oder Beate Uhse, wo es dann richtig einen Drehplan gibt. Das ist dann ein zwanzig, dreißig Seiten Dokument, da sind einzelne Rollen gezeigt, da hat man die gesamte Story im Überblick. Da sitzen richtige Autoren und Regisseure dran, die von woanders, richtig aus Film und Fernsehen, kommen. Da musst du dich richtig hinsetzen und was für die Sprechrolle tun. Und der eigentliche Akt, da kannst du dann schon wieder improvisieren, das ist dann so eher dein Metier.

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