Appetit auf Sex?

Hirschgeweih, Kobrablut, Schleimaale – das bessere Viagra? In Costa Rica sind Umweltschützer rund um die Uhr im Einsatz, um die Eier der Lederschildkröte zu beschützen, da diese als Aphrodisiaka gehandelt werden. Was aber ist wirklich dran an dem Mythos Aphrodisiakum? Wer oder was wird konkret bei der Substanzeinnahme angeregt? Und wie misst man die Ergebnisse im Labor?

Text: Lea Hofmann / Foto: Bargails/stock.adobe.com

Lebensmittel für die Libido

Wenn es um aphrodisierende Lebensmittel geht, scheinen viele Kulturen vergessen zu haben, dass das Zeitalter der Aufklärung längst begonnen hat. Denn tatsächlich gibt es sehr wenige wissenschaftliche Studien, die den positiven Effekt von Granatapfel, Safran und Co. auf unsere Libido belegen. Die Versuche, die es gibt, wurden zumeist an männlichen Tieren ausprobiert, bei denen sich wichtige Faktoren wie Besteigungshäufigkeit, Penetrationsfrequenz und Ejakulationslatenz gut messen lassen. Eine einfache Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen erweist sich jedoch als schwierig. Nichtsdestotrotz sollten wir das Thema „Ernährung“ nicht außen vorlassen, wenn es um unser Liebesleben geht.

Der Glaube versetzt Berge

Fakt ist, dass unser sexuelles Lustempfinden über das zentrale Nervensystem (ZNS) gesteuert wird, das von taktilen, olfaktorischen, auditiven und mentalen Stimuli beeinflusst wird. Auch der Effekt von visuellen Reizen auf das ZNS ist enorm, was beispielsweise den großen Erfolg der Banane als Aphrodisiakum erklärt. Oder an was denken Sie beim Anblick einer Stinkmorchel? Bingo, an einen Penis! Das Geschlechtsteil, welches Kronos in der griechischen Mythologie seinem Vater Uranus abschnitt und ins Meer warf. Darauf erhob sich aus dem Meeresschaum (griechisch: Aphros) die Göttin Aphrodite, auf die das Wort Aphrodisiakum zurückkehrt. Gemäß der Sage pflanzte diese als erste einen Granatapfelbaum auf Zypern. Auch heute noch wirft man dort die Frucht vor die Tür von frisch Vermählten, um die Gebärfähigkeit der Frau anzukurbeln. Mehr als den Mythos und die rubinrote Farbe, die jede Menge Assoziationen in uns wecken, kann der Granatapfel jedoch nicht bieten. Schließlich gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die den Einfluss der Frucht auf die weibliche Fertilität belegen.

Welche Lebensmittel nun tatsächlich gut für Potenz und Libido sind, lesen Sie in Séparée No.41.

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