Wenn Bilder eine Seele haben

Fotos: Klaus Ender, Text: Gabi Ender

Der im März 2021 verstorbene Klaus Ender war bildender Künstler der Fotografie, Aktfotograf, Dichter und Autor. Vor allem aber war er ein Freigeist, der seinen Weg ging und sich gegen viele Widerstände durchsetzte. Als Autodidakt und Einzelkämpfer hatte er entscheidenden Anteil an der Etablierung der Aktfotografie in der DDR und prägte deren Stil erheblich mit. – In Séparée No.30 erzählten wir bereits ausfürlich von seinem Frühwerk.

Nach seiner Übersiedelung nach Österreich 1981 wurde er in der damaligen DDR zur Persona non grata. Es wurde in den Archiven alles getilgt, was an ihn erinnerte. Auch der Film des DDR-Fernsehens „Ein Mann – der Bilder fühlt“ wurde vernichtet, die erste Akt-Ausstellung der DDR „Akt & Land­schaft“, die 1975 von ihm ins Leben gerufen wurde, negiert und die von 1979 zur ersten erklärt – noch weit nach der Wende. Doch weder sein Name noch seine Bilder ließen sich totschweigen.

Im Jahr 1996 kehrte Ender zu seiner geliebten Insel Rügen zurück. Hier widmete er sich wieder verstärkt der Aktfotografie. Seiner Auffassung von Natürlichkeit, Ästhetik und dezenter Darstellung des weiblichen Körpers blieb er treu. Tatoos oder Piercing lehnte er ab. Wegen seiner Sensibilität als „Poet unter den Aktfotografen“ bezeichnet, schuf er Aktbilder fernab jedes Voyeurismus, mit großem Einfühlungsvermögen und einem wunderbaren Blick für würdevolle Schönheit. „Dem Akt seine Persönlich­keit zu bewahren“, das meistere er in beeindruckender Form. Dieser ganz eigene Stil macht seine Aufnahmen unverwechselbar. Heute zählt er zu den wichtigsten Aktfotografen unserer Zeit.

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