Wunderwaffe Beckenboden

In China schon lange bekannt als Sitz der Vitalenergie und des ersten Wurzelchakras, wird nun auch bei uns der Beckenboden „salonfähig“ - als Powerzentrum für Körper und Seele.

Solange der Beckenboden gekräftigt ist, trägt und erträgt der Powermuskel viel und tut unserem Selbstwertgefühl gut. Meistens sind wir mit „Wichtigerem“ beschäftigt als unserem Beckenboden. Die Crux an der Sache: Der Beckenboden lässt nicht mehr locker, wenn er locker ist! Er sendet Signale wie gelegentlicher Harnverlust beim Laufen, Husten oder ein schwammiges Gefühl beim Sex. Es lohnt sich also, den Beckenboden zu kräftigen. Wir bringen Licht in das anatomische Dunkel und geben Tipps zum Training.

 

Text: Petra Hartner
Foto: Alexandra Siering

Kraftvoll und sinnlich

Ein gesunder Beckenboden bildet das belastbare Fundament unseres Körpers. Als Teamplayer bildet er gemeinsam mit der Bauch- und Rückenmuskulatur ein gitterartiges Spannsystem, ein Tiefenkorsett, das die inneren Organe am Platz hält und Druckerhöhungen abfängt wie etwa beim Laufen oder Husten. Äußerlich zeigt sich diese Aufrichtung in einer sicheren, aufrechten Haltung wieder. Zudem fußt im Beckenboden auch unser seelisches Wohlbefinden: Nur mit Beckenpower ist eine erfüllte Sexualität möglich. Das wussten bereits die Menschen im Altertum. In der 2000 Jahre alten indischen Liebeslehre, dem Kamasutra, wird die Scheidengymnastik als Kunst bezeichnet. Als Auszeichnung in dieser Lehre gilt die Bezeichnung „Nussknackerin“ für eine Frau, deren Scheide so kräftigt ist, dass sie damit einen Penis festhalten kann!

Beckenpower erkunden und spüren

Je besser das theoretische Know-how zu Aufbau und Lage des Beckenbodens, desto besser lässt er sich auch trainieren! Und das beginnt beim Erspüren des sogenannten kleinen Beckens und der verborgenen Muskelschichten. Als etwa handtellerdicke Muskelschicht kleidet der Beckenboden wie ein Fächer in drei Etagen das kleine Becken aus. Gut spürbar sind die tiefen knöchernen Grenzpunkte des Beckens beim Sitzen auf einem harten Stuhl: Schambein und Steißbein begrenzen das Becken jeweils nach vorne und hinten. Seitlich davon sind die beiden Sitzbeinhöcker spürbar und bilden in der Summe einen Knochenring. Nun sind die Muskeln in der Tiefe dran. Anfangs fällt es vielleicht schwer, den Beckenboden zu spüren. Dazu gibt es einen Trick, den selbst Spitzensportler für mehr Power anwenden: Mentaltraining! Gedankliches Abspielen der Moves erleichtert ein gezieltes Training enorm. So geht’s:
„Blumenblüte“
Gedanklich beginnt unser Beckenboden zu blühen. Beim Einatmen entfaltet sich die Blüte vom Dammpunkt aus, als würde sie sich zur Sonne öffnen. In der Ausatmung zieht sich die Blüte schützend zu einer Knospe zusammen.
„Fächer“
In der Vorstellung ist der Griff des Fächers das Steißbein. Von dort strahlen die Muskelfasern flächig nach vorne bis zum Schambein und bis zu den beiden Sitzbeinhöckern. Nun breitet sich der Fächer beim Einatmen aus und beim Ausatmen faltet sich der Fächer wieder zusammen.
„Kirschkerne“
Wir sitzen auf einem gedachten Kirschkernkissen und versuchen, mit dem Beckenboden die Kirschkerne nach oben zu saugen, immer höher und höher. Mit der Ausatmung fällt das Hochsaugen leichter.


Wunderwerk hoch drei

Mit diesem Gefühl für unseren Beckenboden können wir nun einen noch genaueren Blick in die drei Etagen dieses Kraftzentrums werfen. Zusammen bilden alle Muskelschichten eine feste gitterartige und daher belastbare Struktur: Die Muskelfasern der tiefen Schicht verlaufen von vorne nach hinten, die der mittleren Schicht quer und die der äußeren Schicht wieder der Länge nach. …

 
 

In Séparée No.6 lesen Sie den vollständigen Artikel. Darin geht es u.a. um die genauere Anatomie der drei „Etagen“ des Beckenbodens und auch um den Beckenboden bei Männern.

 

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