Fotos: www.libertina-fotografie.de
Als Boudoir Fotografin in Berlin und Hamburg widmet sich Sandra Neumann seit 12 Jahren der ästhetischen Fotografie für Frauen. Ihr Repertoire reicht hierbei von der klassischen Aktfotografie über sinnliche und moderne Dessousfotos bis hin zu einfühlsamen Portraits.
Séparée: Warum lassen sich Frauen grundsätzlich so gern erotisch darstellen?
Sandra Neumann: Die Frauen, die mich kontaktieren, wünschen sich in erster Linie Aufnahmen, welche sie sinnlich und ästhetisch zeigen, eine erotische Aussage in den Fotos spielt nicht die vordergründige Rolle. Es ist eher der Gedanke des „sich selbst gefallen“, welcher der Auslöser ist. Im persönlichen Gespräch, welches für mich immer am Anfang einer Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen steht, finde ich heraus, welche Wahrnehmung die Frauen von sich haben und wie sie sich dargestellt sehen möchten: natürlich oder inszeniert, provokativ oder sensibel oder auch alles zusammen. Oft besteht der Wunsch nach einer geheimnisvollen Ausstrahlung auf den Fotos. Es geht also um subtile Erotik, um voyeuristische Blicke und eingefangene sinnliche Momente.
Entstehen die Fotos meist für eine(n) Partner(in) oder eher für das eigene Selbstbewusstsein?
Die Antwort auf diese Frage schlägt einen Bogen zu der vorherigen. Der Großteil der Frauen, die an mich herantreten, möchten die Fotos für sich selbst anfertigen lassen. Daher steht die sexuelle Komponente nicht im Fokus, sondern vielmehr der Wunsch, sich selbst in schönen Bildern verewigen zu lassen. Oftmals fällt dann der Satz, dass dieses Ergebnis vielleicht auch mit einer geliebten Person geteilt wird. Dabei handelt es sich dann vielleicht um ein Geschenk zum Jahrestag oder auch immer öfter als intimes Präsent in Form eines Fotobuches zur Hochzeit.
Wie verändern Frauen sich während eines Shootings?
Anfängliche Nervosität oder Aufregung ist aus meiner Sicht ganz wichtig – schließlich handelt es sich bei dieser Art von Fotografie nicht um ein alltägliches Erlebnis, sondern um einen Moment, in dem man sich aus seinen antrainierten Mustern befreit und sich als Frau komplett in den Mittelpunkt stellt – etwas, was den meisten Menschen eher schwerfällt. Von einem Großteil der Frauen höre ich daher zu Beginn die Befürchtung, dass sie sich nicht „richtig anstellen“ werden. Ich nehme ihnen diese Bedenken jedoch recht schnell und zeige ihnen, dass es kein Richtig oder Falsch gibt, sondern nur ein Echt. Wer sich darauf und somit auch auf meine Art des Fotografierens einlässt, entspannt sich schnell, was den Fotos zugute kommt. Am Ende steht dann oft ein neuer und weicherer Blick auf den eigenen Körper und die eigene Ausstrahlung. Einige meiner Kundinnen hat das Erlebnis nachhaltig verändert, was mich sehr glücklich macht, da viele Frauen leider zu streng zu sich selbst sind.
Kommen auch Männer zu dir?
Männer gehören nicht zu meinen Kunden. Die Wünsche, mit denen einige Männer in der Vergangenheit an mich herangetreten sind, passen nicht zu meiner Art der sinnlichen Inszenierung.
Du betreibst auch sachliche Wirtschaftsfotografie. Was war zuerst da? Und was hat dich zur Boudoir Fotografie gebracht?
Meine eigene Faszination für Aktfotografie war der Katalysator, der mich dazu brachte, als Fotografin zu arbeiten. Schon meine ersten laienhaften Versuche in der Fotografie galten der kunstvollen Darstellung des nackten Körpers. Ich habe mich bewusst seit Beginn meiner Selbstständigkeit als Fotografin auf diesen Bereich der Fotografie konzentriert und mich über die Jahre immer mehr spezialisiert. Ich kann sagen, dass ich jetzt an einem Punkt bin, an dem ich so fotografiere, wie es meinem eigenen Anspruch gerecht werden würde, und dieser ist hoch. Trotzdem habe ich mich fotografisch auch in anderen Bereichen ausprobiert. Zur „sachlichen Wirtschaftsfotografie“ bin ich durch meinen Mann gekommen, mit dem ich zusammen in diesem Bereich arbeite. Und trotz Sachlichkeit ist es auch hier mein bzw. unser Anspruch, dem Menschen vor der Kamera mit Zeit und Respekt zu begegnen, um so ein möglichst authentisches Bild entstehen zu lassen – und das verbindet für mich beide Bereiche der Fotografie miteinander. Denn nur, wenn ich den Menschen sehe, wie er ist, kann ich ihn auf den Fotos auch so zeigen, wie er sich sehen möchte.
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