Der Ora 2 von Lelo im Test

Cunilingus ist nicht jederfraus Sache. Ein fremdes Gesicht – und sei es noch so vertraut – zwischen den Beinen zu haben, ist in vieler Hinsicht intimer als ein Schwanz. Der hat weder Augen noch Nase und schmecken kann er auch nicht.

Zunge á la Carte

Cunilingus ist nicht jederfraus Sache. Ein fremdes Gesicht – und sei es noch so vertraut – zwischen den Beinen zu haben, ist in vieler Hinsicht intimer als ein Schwanz. Der hat weder Augen noch Nase und schmecken kann er auch nicht. Denn was, wenn ich grad nicht mehr ganz taufrisch rieche oder wie Pökelfisch schmecke? Statt mich auf das sinnliche Erlebnis zu konzentrieren, drehen sich meine Gedanken dann im Kreis um die Frage, wie lecker ich denn bin oder eben nicht. Das kann es ja auch nicht sein. Mal ganz abgesehen davon, dass Lecken eine Kunst ist. Schließlich möchte man ja nicht ausgesaugt werden.

Oder von Männern regelrecht bearbeitet, die meinen, viel hilft viel und pressen auf die Klitoris als wäre ihr iphone kaputt. Dann lieber die Fraktion, die so leicht nippt, dass man nebenbei einschlafen oder genüsslich ein Buch lesen kann. Apropos Buch. Neulich brauchte ich mal wieder dringend einen Abend nur für mich. Das volle Programm: Badewanne, Schaumbad, Kerzen und dazu gute Lektüre. Außerdem hatte ich mir zur Belohnung den OraTM2 von Lelo gekauft, der orales Vergnügen auf Knopfdruck verspricht. Der Spaß begann schon bei der Verpackung. Eine edle schwarze Schachtel, in der mein neues Toy in Nachtblau stilvoll in schwarzem Samt gebettet lag. Kabel und Bedienungsanleitung waren dezent an der Seite versteckt. Eleganter kann man ein Sexspielzeug nicht verpacken. Als Beigabe gab es noch ein kleines schwarzes Satin-Beutelchen, Gleitgel und eine winzige Garantiekarte. So etwas kannte ich bisher nur von hochwertigen Uhren. Irgendwie erinnerte mich der Ora auch eher an ein Schmuckstück, denn wie ein gewöhnlicher Vibrator sieht er nicht aus. Er ist rund wie ein Donut mit einem golden schimmernden Innengriff, der gut in der Hand liegt. Die drei Bedientasten sind dezent in die Oberfläche integriert. Die Bedienung ist quasi intuitiv. Das gute Stück kann man bedenkenlos auf dem Nachttisch vergessen, ohne dass man rot werden muss. Aber bevor es losgeht: Toy rechtzeitig aufladen. Gut Ding braucht Weile und Strom.

Der Ora im Praxistest

Während meine neue Eroberung also noch lud, ließ ich das Wasser ein. Der Abend ließ sich wunderbar an, die Lektüre auch. Später, der Wanne entstiegen, gecremt und gepudert, machte ich es mir im Bett bequem. Zeit für Zunge á la carte. Tatsächlich handelt es sich um eine kleine Kugel, die unter einer weichen Silikonoberfläche kreist. Genau da, wo ich es am meisten mag, genauso, wie ich es am meisten mag. Cunilingus ohne Picksen, Stacheln oder peinliche Gedanken. Das Buch legte ich zügig zur Seite, schloss die Augen und schaute Kopfkinoporn. Herrlich! Aus Neugierde klickte ich mich durch die verschiedenen Rotations-Vibrationsprogramme mit der hart arbeitenden mechanischen „Zunge“ und entschied mich schließlich wieder für das leise summende Basisprogramm. Manchmal ist weniger doch mehr. Und dann ging es nicht nur im Kopfkino zur Sache, sondern auch zwischen meinen Beinen. Ora, die Waldfee!

Fazit: Mit 129 Euro ist der Ora TM2 von Lelo kein Schnäppchen, aber definitiv sein Geld wert, wenn man innovative Technik und anspruchsvolles Design im Bett schätzt. Um das sinnliche Oralerlebnis zu steigern, empfiehlt es sich, eine großzügige Portion Gleitgel aufzutragen.

Design ***** / Innovation ***** / Bedienung **** / Pflegeleichtigkeit ***** / Lustfaktor ***** / Geräuschpegel ***

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