Cybrothel

Ein Besuch in Philipps Puppenbordell

Text: Cäcilia Fischer / Foto: Philipp Fussenegger

Philipps Buppenbordell

Schon mal mit einer Sexpuppe gespielt? Nein? Ich auch nicht. Aber das Interesse ist da, nachdem ich letztens auf der Erotikmesse Venus die silikonstraffen “housedolls” anfassen durfte, die einem zu einem Mietpreis von 179 Euro pro Nacht diskret nach Hause geliefert werden. Jetzt aber geht es um mehr: ein Bordell für Sexpuppen. Vielleicht passt der Begriff Freudenhaus besser, immerhin nennt Cybrothel-Chef Philipp Fussenegger seine Puppen Pleasure Dolls. So oder so erheitert es mich, dass sich sein Apartment im Anbau einer Kirche in Berlin-Friedrichshain befindet. Ein Code öffnet dem Kunden die Tür – und schon ist man drin im Reich der Puppenfantasie.

Da ich nicht über das Online-Buchungssystem von Cybrothel, sondern über Philipp angemeldet bin, werde ich von dem 33-Jährigen höchstpersönlich empfangen. Anders als auf den Fotos, die ich im Netz von ihm gesehen habe, trägt der gebürtige Österreicher kein Make-up und sieht in seiner schwarzen Kleidung aus wie ein smarter Künstler. Oder Berliner Clubgänger. Oder beides. Passt ja auch. Er führt mich vorbei an aufgehängten Frauen-Torsos aus Silikon mit Brüsten jeglicher Couleur in einen Raum, in dem mich unzählige Puppenköpfe mit oder ohne Perücke erwartungsvoll anschauen. Wobei erwartungsvoll sicher mehr der Haltung des Kunden entspricht. Emotionslos trifft es bei den Pleasure Dolls eher. Dafür zeigen Philipp und seine Partnerin Adela Roth, die mich ebenfalls begrüßt, umso mehr Leidenschaft für Cybrothel. Es ist, wenn man so will, ihr Baby, das 2020 ins Leben gerufen und im Januar 2022 in neuer Location auf eigene Beine gestellt wurde.

Wie es im Cybrothel so zugeht und was dort alles möglich ist, lesen Sie in Séparée No.36.

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