Sex-Dating

Ist Sex übers Internet wie Pizza vom Lieferservice? Lauwarm und immer leicht pappig? Franziska Stawitz hat es ausprobiert.

Text: Franziska Stawitz, Foto: alexnope/stock.adobe.com

 

Wer loslässt, hat die Hände frei

„Sie müssen raus ins Leben, mal wieder Sex haben. Es gibt doch auch so Sexportale.“ Ich bleibe stehen, stutze und gucke sie schief von der Seite an. Hat sie das gerade wirklich gesagt? Wir kennen uns seit ein paar Monaten. Diese zierliche Frau mit den rappelkurzen blonden Haaren ist Verhaltenstherapeutin und begleitet mich durch die Zeit meiner Scheidung, die sich elend in die Länge zieht und nochmal so richtig weh tut.

Ich kann nicht loslassen, heißt: Ich will nicht loslassen. Die Theorie beherrsche ich, aber es hapert noch ein wenig an der praktischen Umsetzung. Ich hänge noch zu sehr mit dem Kopf in der Vergangenheit und dem Altbekannten, um einen wirklichen Neuanfang zu wagen. Auch wenn ich schon viele Schritte gegangen bin.

Mich selbst neu kennenlernen. Herausfinden, was ich will. Meine Bedürfnisse und Wünsche erspüren und dann auch umsetzen. Mir ein (neues) Hobby suchen. Neue Männer in mein Leben lassen?!

Jetzt wird es schwierig. Nun soll es also ausgerechnet ein Sexportal richten?! Wildfremde Menschen, die sich für genau eine Sache verabreden? Unverbindlich, keine großen Gefühle. Wie geht das denn bitte?

Mir fallen spontan zwei Freundinnen ein, die ohne mit der Wimper zu zucken, einen Typen in einer Bar abschleppen können. Ich habe jedoch nie verstanden, wie dieses Konzept funktioniert. „Du, lass uns zu mir gehen. Ich kenne dich zwar noch nicht, aber irgendwie merke ich dennoch, dass ich Lust habe, mit dir zu schlafen!?“ So in etwa? Wie leiert man sowas denn an?

Welche Erfahrungen die Autorin beim Sex-Dating tatsächlich gemacht hat, lesen Sie in Séparée No.43.

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