Auf Nummer Sicher

Sie sind die Spielverderber im Schlafzimmer und auf Partys: Syphilis, Gonorrhö (Tripper), Chlamydien, Herpes, Hepatitis, Filzläuse und Skabies (Krätze). Mehr als 30 sexuell übertragbare Krankheiten – Sexually Transmitted Infections, kurz STI – gibt es. Die meisten lassen sich gut mit Medikamenten behandeln und meist sogar heilen. Doch genau das scheint aktuell zu gefährlicher Sorglosigkeit zu (ver)führen.

Interview: Cäcilia Fischer, Foto: konradbak/stock.adobe.com

 

Jugendliche in Europa verwenden immer weniger Kondome, so die WHO, und es kommt zu vermehrten Ansteckungen mit STI. Laut Robert Koch-Institut stieg in Deutschland die Zahl der Syphilis-Neuinfektionen seit dem Jahr 2000 von 1124 auf über 8300 Fälle pro Jahr. Und auch Gonorrhö sowie Chlamydieninfektionen verbreiten sich immer mehr. Jede und Jeder kann sich mit einer STI anstecken: beim Sex ohne Kondom, durch Kontakt zu erkrankten Hautstellen oder verunreinigten Sextoys. Wie wichtig die Aufklärung über STI auf Sex-Partys ist, haben wir LIBIDOH-Veranstalter Marco Raithel beim Gespräch in Berlin gefragt.

Marco, du bietest den Besuchern deiner Sexpartys neuerdings käuflich erwerbbare und im Labor verifizierte STI-Tests an und hast dir dafür das Start-Up „DoctorBox“ als Anbieter ins Boot geholt. Wie kam es dazu?

Vor etwa drei Jahren habe ich angefangen, die sexpositive Techno-Party-Reihe LIBIDOH in Berliner Clubs zu veranstalten. Die läuft richtig gut und inzwischen auch in anderen Städten wie zum Beispiel Zürich. Als Partyveranstalter trage ich Verantwortung, die für die Gesundheit meiner Gäste gehört dazu. Sie ist ein Muss, wie ich finde.

Aber liegt sie nicht vorrangig bei jedem Partygast selbst?

Das denke ich nicht. Es ist erwiesen, dass sich in den letzten zehn Jahren viele sexuell übertragbare Krankheiten schneller verbreitet haben als zuvor. Da ich privat sexpositive Partys besuche, lag das Thema auch für mich auf dem Tisch. Ich habe mich gefragt, wie man sich am besten schützen und als Veranstalter auch aufklären kann.

Und zu welcher Erkenntnis bist du gelangt?

Für mich steht fest: Man kann sich auf jeder Party anstecken, auf der man rummacht. Jemand, der auf eine Sexparty geht, hat aber vielleicht ein größeres Bewusstsein für Krankheiten, die man sich durch intime Kontakte einfangen kann. Und deshalb bietet sich mein Partykonzept bestens dafür an, Aufklärung zu integrieren.

Das vollständige Interviews und Infos zu den einzelnen STI finden Sie in Séparée No.43.

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